Eine Woche im Jahr befindet sich fast die gesamte Bevölkerung der Erlebnisregion Uri im Ausnahmezustand: Fasnacht, die fünfte – und für viele die wichtigste und schönste – Jahreszeit bricht an und wird mit dem Ytrummelä eingeläutet.
Alles was sich auf zwei Beinen halten kann, nimmt Trommeln, Pauken, Posaunen oder Trompeten zur Hand. Der «Chatzämüsig-Marsch», der bereits den Jüngsten beigebracht wird, ertönt aus jeder Ecke. Gruppen von «Maschgeradä» (Maskeraden) «gend gah gässlä» (ziehen mit ihren Instrumenten durch die Gassen) und spielen den Katzenmusik-Marsch. «Zoooogäää»!
Wenn am Abend des «Ytrummälä» die ersten Töne vom Katzenmusikmarsch ertönen, gibt es für viele Urner kein Halten mehr: Die schon seit Wochen vorbereiteten, aufwändigen Verkleidungen («Maschgeraadä») werden für die nächsten paar Tage nicht mehr abgelegt und mit Stolz getragen.
Während der fünften Jahreszeit treffen sich Gruppen von Hutmachern aus Alice im Wunderland mit Familienclans von «Wo ist Walter», die Ritter der Kokosnuss duellieren sich mit einer Gruppe von Yosemite Sam’s und von überall her ertönt träge der «Chatzämüsig-Marsch» – Jene Melodie von «Aux champs en marchant», die Soldaten der Bourbaki Armee während ihrem Aufenthalt in Uri zurückgelassen haben.
Fasnachtsgruppen mit Namen wie «D’Röschti’s», «Per Tutti» und «Verkrachti Zuckerboonä» lassen uns mit ihren originellen Sujets und Umzugswagen (für den grossen Umzug am Gidelmäändig) staunen, Schnitzelbank-Gruppen von «D Fettnäpfli» über «D Weschwyyber» bis zu den «Tipflischyysser» bringen in den Gaststuben so manchen Zuhörer zu schallendem Gelächter.
Das «Narräblatt» lässt auf humoreske und satirische Weise das Jahr revue passieren, wobei nicht jeder der in diesem Blatt erwähnt wird wirklich stolz auf diesen Eintrag ist.
Kinderumzüge und kleine Gassenkatzenmusiken («Oxächatzämüsig», «Nussbäumlichatzämüsig»…), Maskenbälle und viele andere Fasnachtsveranstaltungen in allen Gemeinden lassen jedes Fasnachts-Herz höherschlagen.
Mit dem «Ustrummälä» endet dieses fröhliche Treiben abrupt. In Altdorf ist das «Üsstrummet» besonders eindrücklich: Hunderte von schwarz gekleideten und behüteten Männern (im Frack) und Frauen (im Rock) stehen in Reih und Glied. Keine Trompeten oder Posaunen – Nur Trommeln und Pauken. Gänsehautgefühle für alle, die mitmachen, und auch für die zahlreichen Zuschauer am Strassenrand.
Und bereits nach den letzten Klängen wird für die nächste Fasnacht geplant.
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