Die Burgruine in Attinghausen
Foto: Uri Tourismus AG
Lassen Sie sich in eine andere Zeit entführen: In der Ferienregion Uri finden Sie einige kleine schmucke Burgen und Schlösser. Dabei lohnt sich ein Besuch nicht nur wegen der beeindruckenden Bauweise der Gebäude, sondern auch wegen der schönen Natur rundherum und der tollen Aussicht, die sich Ihnen bei einer Besichtigung bietet.
Die Ruine ist ein Überbleibsel einer vergangenen Zeit und bestimmt das Dorfbild von Attinghausen. Die Burg wurde ungefähr im Jahr 1100 erbaut und bestand aus vier Teilen. Der Kern macht ein mächtiger Turm aus: Eine Seitenlänge von 11,6 Meter, eine Mauerstärke von drei Meter und eine ursprüngliche Höhe von 15 bis 20 Meter. Über dem fast sechs Meter hohen Erdgeschoss befanden sich drei bis vier weitere Wohngeschosse. Die Burg war von einer wehrhaften Ringmauer umgeben, welche nur im Westen durch ein schmales Tor Eintritt gewährte. Als zusätzlicher Schutz war die Anlage von einem zwei Meter tiefen Graben umgeben. Heute ist davon noch eine öffentlich zugängliche Ruine übrig, die auch einen tollen Rastplatz umfasst – packen Sie also ein Picknick ein.
Das burgenähnliche Schlösschen mit einem Wassergraben (in dem sich heute zahlreiche Forellen tummeln) wurde 1556 erbaut. Die adeligen Ritter hatten mit Korn- und Weinhandel sowie in Kriegsdiensten Ansehen und Reichtum erhalten.
Im Innern sind im Erdgeschoss der Rittersaal, im ersten Stock die Prunkstube mit prächtigem Turmofen, im zweiten Stock der grüne Saal mit Dekorationsmalereien und Bildtafeln alttestamentlichen Inhalts und im Turm ist eine kleine Kapelle zu bewundern. Im ausgehenden 19. Jahrhundert erhielt das Schloss aus der alten Tellskapelle am See zusätzliche, wertvolle Ausstattungsstücke. Das Schloss A Pro wird von der Kunstwissenschaft als einer der schönsten Weiherhaussitze des 16. Jahrhunderts gewürdigt.
Heute befindet sich das Schlossrestaurant A Pro in den Räumlichkeiten.
Direkt am Weg der Schweiz und am alten Saumweg von Luzern nach Altdorf liegt das Schloss Beroldingen. Es handelt sich dabei nicht um eine Festung, sondern um einen schönen Landsitz mit herrlichem Ausblick auf den Urnersee und das Urner Reusstal. Es wurde auf den Grundmauern einer vorgängigen Liegenschaft mit Steinen aus der unmittelbaren Umgebung erbaut. Das Schloss Beroldingen war der Stammsitz des Adelsgeschlechts der Beroldinger. Die Beroldinger hatten über Jahrzehnte eine führende Rolle über die Talschaft von Uri und darüber hinaus. Da das Schloss Beroldingen direkt am Gotthardsaumpfad lag, diente es als Zollstation. Das Schlösschen ist ab dem Seelisberger Oberdorf (Postautohaltestelle Seelisberg, Tanzplatz) in rund 30 Gehminuten erreichbar und bietet Ihnen einen tollen Aussichtspunkt. Heute wird das Schloss Beroldingen von einer Künstlerin bewohnt. Von Mai bis Oktober können Sie sich das Schloss auch von innen ansehen.
Nur wenige Meter vom Urnersee entfernt liegt das Schloss Rudenz. Es soll im frühen 13. Jahrhundert erbaut worden sein, wofür jedoch nur wenige Belege zu finden sind. Mit der Öffnung des Gotthardpasses als neuem Alpübergang um 1230 wurde Flüelen zu einem wichtigen Warenumschlagplatz und Ausgangspunkt der Passroute. Um die Gotthardroute zu kontrollieren, wurde eine grosse Hafenanlage sowie eine Burg erbaut. Wer zunächst in der Burg wohnte und für den Einzug des Zolls zuständig war, ist nicht bekannt. Ab 1337 war der Freiherr Johann von Attinghausen dafür zuständig. Nach dem Tod von Freiherr Johann von Attinghausen und dessen Sohn Jakob erbte Johann II. von Rudenz das Schloss. Der Name Rudenz blieb von da an am Schloss haften. Der Schlosspark ist heute öffentlich zugänglich. Ob Sie hier Ihr Picknick geniessen möchten, einen Apéro organisieren oder einfach einen gemütlichen Nachmittag mit Ihren Kindern verbringen wollen, der Schlosspark hat Ihnen einiges zu bieten.
Der Turm der edlen Ritter prägt das Dorfbild Silenens und bietet einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Er wurde zirka 1240 erbaut und war einst ein fünfstöckiger Wohnturm. Hier amteten die edlen Freiherren von Silenen als Meier des Klosters Fraumünster in Zürich. So zogen sie die Zehnten und Zinsen ein. Der hier wohnhafte Ritter Arnold soll ein Mitstifter des Schweizerbundes im Jahre 1291 sein. Der Turm ist 17 Meter hoch und ist Teil des Ortsteils «Dörfli», welcher unter dem Schutz der Eidgenossenschaft steht. 1989 wurde der Turm bei einer Sanierung mit einem Wehrgang und einem Dach versehen, im Sommer 2002 wurde er mit einer Treppe für die Öffentlichkeit begehbar gemacht. Der Turm ist vom 1. Mai bis zum 31. Oktober täglich geöffnet. Überwinden Sie die Treppenstufen und geniessen Sie den Blick auf das umliegende Dorf in der schönen Bergwelt.
Heute ist von der Burg «Zwing Uri» bloss noch ein Turmsockel übrig. Das Füeli, wo die Burg steht, ist laut archäologischen Untersuchungen seit zirka 1150 besiedelt. Die damalige bäuerliche Hofanlage wurde um 1200 mit einem mächtigen Turm ergänzt. Ursprünglich hatte er wohl mehrere Stockwerke und einen hölzernen Obergaden. Der Turm war wahrscheinlich bis ins frühe 14. Jahrhundert bewohnt. Den Namen «Zwing Uri» erhielt die Burg in einem Bericht im «Weissen Buch von Sarnen» um 1470. Vogt Gessler habe «unter Steg uf eim Bül» einen Turm erbauen lassen und ihn «Twing Uren» nennen wollen. Lange Zeit dachte man, die Burg wurde zur Unterdrückung der Innerschweizer errichtet und bei einem Aufstand zerstört. Archäologische Untersuchungen haben diese Annahme jedoch widerlegt: Ausgrabungen führten zum Ergebnis, dass der Turm wohl zwischen 1310 und 1320 im Rahmen von Erweiterungsbauten aufgegeben und anschliessend dem Zerfall überlassen wurde. Die Ruine ist heute für Sie kostenlos zugänglich. Besuchen Sie die geschichtenumwobene Burg und versetzen Sie sich ins 13. Jahrhundert zurück.